Schüleraustausch mit dem Technischen Gymnasium Lycée Jean Guéhenno in Fougères

17. – 21. März 2025
Unsere Reise mit insgesamt 32 Schülern aus verschiedenen Jahrgangsstufen des Technischen Gymnasiums nach Fougères begann am frühen Morgen gegen 6:00 Uhr am Stuttgarter Hauptbahnhof. Trotz der frühen Uhrzeit war die Vorfreude auf die kommenden Tage groß. Nach einer einstündigen Verspätung in Stuttgart und einem verkürzten Zwischenstopp in Paris erreichten wir Rennes und schließlich Fougères, wo wir gegen 16:30 Uhr herzlich von Herrn Royer, dem Klassenlehrer unserer Austauschschüler, am Busbahnhof empfangen wurden. Von dort aus ging es direkt zum Lycée Jean Guéhenno, einem allgemeinbildenden und technischen Gymnasium. Die Schule überraschte uns mit ihrem starken Praxisbezug und den zahlreichen Werkstätten, ein deutlicher Unterschied zu unserer eher informatiklastigen Schule. Da wir erst später ankamen, war die Schule bereits weitgehend leer, sodass wir zunächst nur das Schulgebäude kennenlernen konnten. Danach ging es ins Hotel, wo die Zimmer verteilt wurden – meist in Zweiergruppen, mit Ausnahme eines großen 8er-Zimmers, das sich unerwartet als dreistöckiges Apartment mit eigener Küche herausstellte. Die Freude darüber war groß und schnell wurde es zum beliebten Treffpunkt für gemeinsame Abende.
Erstes Treffen mit den Austauschschülern und Kennenlernaktivitäten

Am nächsten Morgen trafen wir dann endlich unsere Austauschschüler persönlich, mit denen wir bereits vorab über Videokonferenzen und E-Mails in Kontakt gestanden hatten. Ein Kennenlernspiel half dabei, die ersten Gespräche zu führen, auch wenn nicht alle von uns Französisch sprachen. Mit Humor und Kreativität gelang es jedoch allen, sich zu verständigen und die Sprachbarriere spielerisch zu überwinden. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schulkantine, bei dem sich auch weitere Kontakte ergaben, stand die erste Betriebsbesichtigung auf dem Programm. In wechselnden Gruppen besuchten wir entweder eine Biogasanlage, eine Fabrik zur Herstellung von Plastikprodukten, eine Brillenglasproduktion bei Zeiss oder ein Unternehmen für Laserschneiden. Besonders die Biogasanlage war für viele eine völlig neue Erfahrung. Unsere Lehrkräfte und einige unserer Schüler, die gut Französisch sprechen konnten, halfen als Übersetzer und sorgten dafür, dass wir die Führungen trotzdem gut verstehen konnten.
Highlight: Ausflug nach St. Malo und zum Mont Saint Michel

Ein besonderer Höhepunkt unserer Reise war der Ausflug an die Küste der Bretagne am Mittwoch. Gegen 8:00 Uhr morgens ging es bereits los. Wir fuhren zuerst zum Mont Saint Michel, einer märchenhaften Gezeiteninsel und UNESCO-Weltkulturerbe. Die außergewöhnliche Position und besondere Atmosphäre vor Ort machten diesen Zwischenstopp unvergesslich. Danach ging es weiter zur spektakulären Pointe du Grouin, wo wir die beeindruckende Küste bestaunen konnten. Dort verzehrten wir auch unsere Lunchpakete, die wir von der Schule erhalten hatten. Zum Schluss ging es nach St. Malo, wo wir die historische Altstadt erkundeten und die Meeresatmosphäre genossen. Leider konnten die französischen Schüler an diesem Ausflug nicht teilnehmen, aber für uns war es definitiv ein Highlight der Reise.
Letzter Tag: Stadtführung und Abschied

Am letzten vollen Tag in Fougères führten uns die Franzosen am Morgen durch ihre Stadt und zeigten uns das Château de Fougères, eine Burg aus dem 12. bis 15. Jahrhundert. Anschließend folgte eine weitere Betriebsbesichtigung – je nachdem, welche man zuvor nicht besucht hatte. Hier bot sich erneut die Gelegenheit, direkt mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen, was einige von uns dank der Unterstützung von Herrn Brenner, der als Übersetzer fungierte, auch nutzten. Am letzten Tag wuchs der Austausch mit den französischen Schülern noch einmal spürbar und es entstanden auch einige neue Freundschaften. Am Abend feierten wir den gelungenen Austausch mit einem gemeinsamen Bowling-Abend, bei dem alle viel Spaß hatten.
Rückreise mit kurzem Abstecher nach Rennes und Paris
Am Tag der Rückreise machten wir noch einen kurzen Halt in Rennes, wo uns Herr Dandin, einer der französischen Lehrer, netterweise als Tourguide begleitete und uns die Stadt zeigte. Anschließend ging es über Paris zurück nach Deutschland. In Paris durften vorher einige von uns jedoch noch kurz eine besondere Erfahrung mit dem Metrosystem machen – eine Mischung aus Chaos und Abenteuer. Die meisten kamen wie geplant in Stuttgart an, bis auf einige wenige, die wegen unter anderem verkürzter Umsteigezeit in Karlsruhe etwas länger verweilten, letztlich aber auch sicher nach Hause kamen.

Fazit
Unsere Zeit in Frankreich war geprägt von vielen Höhepunkten – kulturellen Erlebnissen, spannenden Besichtigungen und wertvollen Begegnungen und Erfahrungen. Besonders unser großes Apartment wurde abends zum Treffpunkt für Spiele, gemeinsames Kochen und spontane Unterhaltungen, oft auch mit den Lehrern.
Ein riesiges Dankeschön geht an dieser Stelle an Herrn Brenner und Herrn Eichler, die diesen Austausch organisiert und begleitet haben. Wir freuen uns schon jetzt darauf, unsere Austauschpartner im Mai in Stuttgart willkommen zu heißen und ihnen unsere Schule und Stadt zu zeigen!
Text: Noor Shomany (TGI J1)
Bilder: bn