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Amerikanische Lehrer zu Besuch

USA:  Stiefkind berufliche Bildung

 

Eine 16köpfige Lehrer- Gruppe von jenseits des großen Teiches war Ende Juni zu Gast an der it.schule.  Die Besucher, die sich im Rahmen des Transatlantic Outreach Program, einer Gemeinschaftsinitiative des Auswärtigen Amtes, der Robert-Bosch-Stiftung, der Deutschen Bank und des Goethe-Instituts zu einem Studienaufenthalt in Deutschland befanden, wollten sich in diesem Zusammenhang einen Einblick in die Ausbildung in der Informations- und Medientechnik verschaffen.

Nachdem sie in den Tagen zuvor in Schwäbisch Hall eine erste Einführung in das deutsche System der dualen Berufsausbildung erhalten hatten, stieß der Besuch einer auf „it-matters“ spezialisierten Schule auf großes Interesse.

Unterrichtsbesuche und der direkte Erfahrungsaustausch mit Lehrern und Schülern standen daher auch im Vordergrund.

Lehrer besichtigen das Studio

„Gibt es Überwachung im Schulgebäude?“, „Ist es normal, dass die Türen zu den Klassenzimmern während des Unterrichts offen sind?“, „Woher stammt das Geld für die Schule?“, „Müssen die Schüler Schulgebühren zahlen?“, „Wie viele Schüler mit besonderem Förderbedarf gibt es?“ –

Fragen über Fragen, die die amerikanischen Gäste an Kollegium und Schulleitung richteten, Fragen, die zum Teil auch zum Ausdruck brachten, wie sehr sich das amerikanische Schulwesen vom deutschen unterscheidet.  Nicht zuletzt auch im beruflichen Bereich.

Denn Berufsschulen in den USA, so eine der Teilnehmerinnen, würden bislang eher stiefmütterlich behandelt, da sie gesellschaftlich nur eine geringe Wertschätzung erführen. Berufsschulen seien früher die Schulen für die Bildungsfernen gewesen, mit anderen Worten Unterschichtsschulen. Dieses Image halte sich bis heute, da die berufliche Ausbildung in den USA keinen hohen Stellenwert genieße. Viele würden im Betrieb lediglich angelernt,  eine fundierte fachliche Ausbildung fehle.

Eine Berufsschule im Stil der it.schule entspreche in den Vereinigten Staaten viel eher dem so genannten „technical college“, das man nach dem High School Abschluss besuchen könne.

Lehrer informieren sich

Insgesamt zeigten sich die Lehrer sehr erstaunt über die offensichtliche Zielorientiertheit, Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schüler und waren beeindruckt von der qualitativ hochwertigen und modernen Ausstattung sowohl im IT-Bereich als auch bei den Mediengestaltern.

Viele von ihnen waren darüber hinaus auch positiv angetan von der offenen Atmosphäre im Schulhaus. Offene Schulhaus- und Klassenzimmertüren seien fast undenkbar in den USA. Dort hätten alle Schüler eine Identitätskarte, mit der sie sich am Eingang ausweisen müssten. Sicherheitskräfte im Schulgebäude gehörten zum Alltag. Auch die Tatsache, dass deutsche Schüler, die noch minderjährig sind,  ihren Schulweg auf eigene Faust organisieren könnten, sei in den Staaten nicht möglich. Für deutsche Austauschschüler sei all dies offensichtlich sehr gewöhnungsbedürftig, und sie fühlten sich  in ihrer persönlichen Freiheit stark eingeschränkt. Dies, so eine der amerikanischen Kolleginnen, habe ihr ein Schüler, der vor einiger Zeit eine Schule in Oklahoma besucht hatte, in einem Gespräch erzählt.  „Das amerikanische System macht die jungen Leute sehr unselbstständig“. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten habe gerade in schulischen Dingen oft sehr enge Grenzen.

Schülergruppe mit Lehrern am Schnittplatz

 


da

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